Einführung der elektrischen Patientenakte in NRW verschiebt sich wohl

Eigentlich sollte ab April mit Hilfe der elektronischen Patientenakte alles einfacher werden. Damit sollen Ärzte auf alle wichtigen Dokumente des jeweiligen Patienten zugreifen können wie Befunde, Arztberichte und Medikationspläne. Seit Mitte Januar läuft dazu auch ein Test in über 200 Arztpraxen in NRW. Jetzt kam aber raus, der läuft wohl nicht so gut.

Eine Person schiebt eine Versichertenkarte einer Krankenkasse in eine Lesegerät. Elektronische Rezepte und digitale Patientenakten sollen nach jahrelangen Verzögerungen auf breiter Front zum Einsatz kommen. Darauf zielen Gesetzespläne von Gesundheitsminister Lauterbach (SPD), die das Bundeskabinett am Mittwoch in Meseberg auf den Weg gebracht hat.
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Module in Praxen sind ein Problem

Es hakt zum Beispiel am Modul, das ist das Gerät in den Praxen, wo man die Chip-Karte des Patienten reinsteckt. Damit kann der Arzt die wichtigsten Dokumente seines Patienten einsehen wie Diagnosen oder Laborbefunde. Und genau hier liegt das Problem, sagt Dr. Sybille Steiner vom Kassenärztlichen Bundesverband. Viele Praxen hätten noch kein ePA-Modul oder das vorhandene Modul sei fehlerhaft. Deswegen geht die Kassenärztliche Bundesvereinigung davon aus, dass sich der Start über den April hinaus verzögern wird.

Massive Sicherheitsbedenken bei der ePA

Sicherheitslücken hat etwa der Chaos Computer Club mit einem Hack aufgedeckt. Viele Datenschützer hat bereits befürchtet, dass die gespeicherten Patientendaten nicht so sicher sind, wie versprochen. Und die Hacker des Computerclub haben es geschafft, an Daten zukommen, und zwar nur mit der Kartennummer sagt IT-Sicherheitsexpertin Bianca Kastl. Wichtig ist: man muss die elektronische Akte nicht nutzen - dann muss man widersprechen. Oder man kann auch selbst online oder per App festlegen, welche Daten für welche Ärzte einsehbar sind und welche nicht. Man hat also volle Kontrolle über die Daten und kann sie bei Bedarf auch löschen.

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